Es gibt zwei "Entdeckungsbücher", die ich sehr liebe und ausnahmsweise sogar wiederholt gelesen habe: Das eine ist Die Entdeckung der Langsamkeit von Sten Nadolny, das andere Die Entdeckung des Himmels von Harry Mulisch. Ersteres erfreut und füttert meinen Steinbock-Aszendenten, letzteres den Neptun an meinem MC. :-)
Nun las ich grade in der SZ einen Nachruf auf Harry Mulisch, der am vergangenen Wochenende im Alter von 83 Jahren gestorben ist. Ich zeige hier das Radix mit den Transiten des Todestages (leider leider immer nur Mittagsstände, aber ... so isses dann mal).
Mulisch ist als Sohn eines österreichischen Nazi-Kollaborateurs und einer deutschen Jüdin im niederländischen Haarlem aufgewachsen. Löwe durch und durch sagte von sich, er sei die Verkörperung des Zweiten Weltkriegs, - und er nimmt diese absurde Konstellation als Ausgangspunkt für seinen erfolgreichsten Roman (s.o.).
Mulisch war ein ausgesprochen feuriger Gesell (großes Trigon) und üppig gefütterter Löwe: Bei akutem Publikumsmangel hat er sich schon mal selber im Lokal per Schild ans Telefon rufen lassen. Dieses Dreieck läßt er in dem Buch zu einem Beziehungsdreieck anschwellen, dessen einziger Zweck ist, ein Kind auf den vorgesehenen Weg zu bringen.
Exzentrik und Humor sind zwei herausragende Eigenschaften Mulischs, sicher auch der Jupiter-Uranus-Konjunktion in Widder zu verdanken. Weiterhin verarbeitet er sehr sorgfältig seine breit gestreuten Interessen und sein enzyklopädisches Wissen (Saturn in Schütze) zu einem sehr fein gewebten Plot aus Wissenschaft, Mystik, Familiengeschichte und Gesellschaftskritik.
Bei der Recherche stellte sich heraus - Zufall, oh Zufall - dass auch Sten Nadolny am 29. Juli geboren wurde (29.7.1942, Zehdenick /Havel). So soll auch er hier Platz finden. Auch sein Radix ist deutlich zweitquadrantisch-löwig geprägt ... Ich und mein Rudel .... Gegengewicht bildet eine distanzierte Seelenlandschaft (Mond in Wassermann oder Fische). Seine Helden sind die, die erstmal nicht dazugehören, die Fremden, die Anderen, die Merkwürdigen. Die sich dann aber den Weg in die Herzen erobern oder gar Leitfigur werden. Einen Roman hat er übrigens Merkur/Hermes gewidmet (Ein Gott der Frechheiten).
1 Kommentar:
danke für die schön zu lesende zusammenstellung.
bin selbst eher noch so in urlaubsstimmung, von daher fällt mir nichts schlaues grade ein.
deshalb einfach
liebe grüße
claudia
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