Donnerstag, 17. Februar 2011

Saturn in Waage - die Zeit ist reif für ein Mediationsgesetz

Österreich hat Deutschland in Sachen Diplomatie und friedlicher Konfliktbeilegung gelegentlich etwas voraus. Dabei meine ich weniger den Wiener "Schmäh", auch nicht die in Wien angesiedelten Vereinten Nationen, sondern ich beziehe mich auf die Mediation, ein Verfahren, welches als Alternative zum Gerichtsverfahren gilt. Österreich hat in diesem Bereich eine Vorreiterrolle eingenommen, indem es bereits im Jahr 2004 ein Mediationsgesetz zur Stärkung der Mediation erlassen hat. Kein anderes europäisches Land fördert dieses Verfahren so vehement und überzeugt wie Österreich.

Ob sich diese Rolle auch astrologisch erklären lässt? Mit Blick auf das Horoskop von Österreich (siehe hier http://www.astro.com/nat/natat_g.htm) fällt zunächst die Sonne im Skorpion auf, nicht gerade ein deutlicher Hinweis auf diplomatische Fähigkeiten. Die Sonne steht allerdings im 7. Haus, zudem geht sie eine Konjunktion mit Venus ein. Lässt sich also dort die Entsprechung für seine Vorreiterrolle in einem so typischen Waage-Thema sehen?

Deutschland ist allerdings mit der aktuellen Konstellation von Saturn in Waage nun in Sachen Mediation nachgerückt. Es wird ein Mediationsgesetz geben, welches besonders für Konflikte in dauerhaften Beziehungen empfohlen wird. Das Gesetz wurde am 12. Januar 2011 im Bundeskabinett beschlossen. Aus astrologischer Perspektive besonders spannend ist dabei der Titel der Pressemitteilung des Bundesministeriums für Justiz "Justitia ohne Schwert" (siehe unter Pressestelle/Pressemitteilungen/ beim BMJ http://www.bmj.bund.de).

Darin heißt es:

"Erstmals wird die außergerichtliche und gerichtsinterne Mediation in Deutschland auf eine gesetzliche Grundlage gestellt. Die erstmalige gesetzliche Normierung der Mediation wird zu einer Verbesserung der Streitkultur in Deutschland beitragen, weil sie mehr Chancen für einvernehmlich ausgehandelte Lösungen bietet. Gerichtsverfahren, die viel Zeit, Geld und Nerven kosten, können so vermieden werden. Künftig wird es in der Justiz mehr Eigenverantwortung geben. Justitia wird immer noch eine Waage in der Hand halten, aber immer öfter ohne Schwert auftreten.

Die Mediation hat im Vergleich zu Gerichtsverfahren vor allen Dingen einen Vorteil: Einen Verlierer gibt es nicht. Eine Lösung ist nur möglich, wenn beide Streitparteien damit einverstanden sind.


Die Bürger erhalten erstmals ein gesetzlich geregeltes Mittel, ihre Streitfälle selbst in die Hand zu nehmen und sie eigenverantwortlich zu entscheiden. Betroffene wissen selbst am besten, wie der Konflikt zu lösen ist. Der Staat gibt den gesetzlichen Rahmen für die Mediation erstmals vor, hält sich aber bei den Zulassungsvoraussetzungen für eine Mediatorentätigkeit zurück."

Na, wenn das nicht eine schöne Entsprechung von Saturn in Waage ist?!

Dienstag, 15. Februar 2011

127h: Never buy cheap tools

Eingeklemmt. Uups. Das ist nicht gut. Mitten in einer Felsspalte, mitten in der Wüste, mitten im Nichts, das ist noch weniger gut. Als unser draufgängerischer Filmheld nach ca. 15 Film sich ganz blöd zwischen Fels und Wand eingeklemmt hatte, dacht ich nur: UND DAS JETZT 127 STUNDEN LANG?? Habe ernsthaft überlegt, zu gehen.

Ich blieb (ich wußte ja, es geht gut aus) und es hat sich gelohnt. Witzig, dann wieder dramatisch oder lakonisch ... sehr kurzweilig vergehen die fünf Tage bis sich unser Held dann endlich mit einem unangenehm unscharfen Werkzeug selbst befreit. (Man kann an der Stelle ruhig für eine Weile auf dem Klo verschwinden, schadet nicht). James Franco spielt fantstisch, dem könnte man noch weitere 127 Stunden zusehen. Dieses unverschämte Westküsten-Grinse-Spaßkind, dann weinerliches Familientier und schließlich nur noch Überlebenswille. Franco selber ist Widder mit Löwe-Mars. Die Oskar-Nominierung ist sehr gerechtfertigt.

Das ist also die Geschichte von Aron Ralston (27.10.1975, Indianapolis, USA): Seine Sonne-Uranus-Konjunktion im Skorpion wird ihm schon vorher im Leben unerwartete Abstürze eingebracht haben, mit Saturn-Mond in Löwe hat er die Zähigkeit und den Glauben an sich selbst, sich da auch wieder rauszuarbeiten. Mit Mars in Krebs musser wohl dann auch immer etwas nach die Mutti weinen. Seinen Humor hat er jedenfalls nicht verloren. Tolle Geschichte.

Montag, 14. Februar 2011

Design auf Dope: Verner Panton

Gestern wäre er 85 geworden: Verner Panton, revolutionärer Designer aus Dänemark (13.2.1926, Gamtofte, Dänemerk). Derzeit ehrt ihn eine kleine Ausstellung in den Nordischen Botschaften, der Eintriit ist frei.

"Psychedelisch" ist wohl der treffendste Begriff, um seine Formenwelten zu beschreiben. Er schaffte es den schwingenden und pulsierenden Visionen der frühen 70er Jahre Form zu geben: Klare Farben, fließende Formen und bewegliche Lichtskulpturen. Neuartige Oberflächenstrukturen, moderne Werkstoffe - Science-Fiction-Ausstattung.

Wahrlich spektakulär war Pantons Sonderausstellung zur Kölner Möbelmesse Visiona II 1970. Von Bayer gesponsort konnte er ein extra angemietetes Binneschiff komplett mit seinen unglaublichen Wohnlandschaften einrichten. LSD-Trip pur. Einen Eindruck gibt das folgende Video ... die Tonspur ist vielleicht noch extremer als die Bilder. In der Ausstellung gibt´s den Film komplett.



Astrologisch ist Panton ein üppigst wassermännisch ausgestatter Typ (Sonne, Merkur, Venus, Jupiter in Wassermann). Uranus als Herrscher der ganzen Bande steht offen in den Fischen und füttert kräftig mit Eingebungen. Der erdige Steinbock-Mars setzt diese Inspirationsflut dann konkret um. Durch das Transitgeschehen Ende der 60er wurde der Radix-Uranus per Uranus-Pluto-Opposition gänzlich auf den Kopf gestellt; Neptun über Saturn gab der Formfindung dann noch völlig neue Dimensionen. Als letzter Kick wanderte Jupiter über Pantons Radix-Neptun.

Der Uranus-Return ist jetzt abgeschlossen, eine neue uranische Runde beginnt und wird sicherlich neues Licht auf sein Erbe werfen. Ich bin gespannt, wie das Eingang findet in aktuelle Gestaltung und Design.

Sonntag, 13. Februar 2011

Pötte aus Japan

Womit beginnt ein Löwe an sich gerne seine Aussagen? Mit: Ich persönlich finde. Also ... ich persönlich finde ja die japanische Kultur super faszinierend. Dabei habe ich ein spezielles Faible für die Keramik.
Eine der besten und vielfältigsten Sammlungen moderner japanischer Keramik ... oder auch wahrlich traditionsgeladener "Karmik", wie ich versehentlich schrieb ... ist die des Ehepaars Crueger, das seine Sammlung nun großartigerweise den Berliner Museen überläßt. Anläßlich dieser Überlassung wird nun ein Teil der Stücke im Asiatischen Museum in Dahlem ausgestellt.

Die Synthese von sehr alter handwerklicher und künstlerischer Tradtition mit modernen Einflüssen finde ich richtiggehend aufregend - kann vielleicht nicht jedermann nachvollziehen. Diese kleine Schale beispielsweise mit den zauberhaften Blüten ist so fein gearbeitet (Aufbaukeramik!), dass die Wände durchscheindend sind. Das ist schon krass.

Einige der ausgestellten Künstler tragen den japanischen Ehrentitel "Lebender Nationalschatz". Für uns Europäer ist diese Art tiefer Wertschätzung für Künstler wohl gar nicht nachzuvollziehen. Vielleicht berühren mich diese Objekte deswegen so tief. Vielleicht haben die Arbeiten aber auch tatsächlich aufgrund der ihnen innewohnenden Geschichte eine ganz andere Intensität. Eben nicht nur Teeschalen.

Die Ausstellung läuft noch bis Anfang April. Der Asbstecher lohnt sich in jdeme Falle, denn parallel ist im Asiatischen Museum das "Teehaus" (2009) des chinesischen Konzeptkünstlers Ai Weiwei zu sehen.


Bild aus: Wege zur Japanischen Keramik. Fotograf Thomas Naethe

Samstag, 5. Februar 2011

Ausgehtipp: Berlin 1927

Im berliner Kino Central am Hackeschen Markt wird Sonntag den 13.2.2011 Walther Ruttmanns Montagefilm "BERLIN - DIE SINFONIE DER GROSSTADT" aufgeführt. Eine 24-stündige Reise durch das Berlin der zwanziger Jahre - was war das für eine spektakuläre Zeit. Wie facettenreich war diese Stadt, wie bunt, wie offen.

Das Jahr 1927 ist im Übrigen für uns von der Astro-Front ein interessantes Studienziel, denn da begann ein Jupiter-Uranus-Zyklus, der dies Frühjahr abschließt. Anders gesagt: Damals wie heute wandern Jupiter und Uranus von den Fischen in den Widder. Startschuss für Neues. Die Elektrizität dieser Zeitqualität und die ungeduldige Aufbruchstimmung sind in dem Film gut eingefangen.

Die Aufführung wird von einer Live-Performance der Elektronikband Trondhaim untermalt. Hier mehr dazu. Ist auch für Leute mit stapaziertem Geldbeutel erschwinglich.

Mittwoch, 2. Februar 2011

Uranische Gesänge

Es scheint mir Zeit, noch ein paar andere Töne anzuschlagen: Ihr hört hier Obertoniges aus der Schweiz von Christian Zehnder. Er zaubert seit Jahren mit seiner Stimme die erstaunlichsten Klänge. Kaum vorstellbar, dass dies menschliche Töne sind. Er hat Techniken aus Gesang, Jodeln, Obertongesang (er hat unter anderem den mongolischen Kehlkopfgesang der Huun-Huur-Tu studiert) und dem Raumklang zu einer völlig neuen akkustischen Dimension verarbeitet. Dieses Stück entstand beispielsweise in einer älplerischen Benediktierabtei. Empfehlenswert ist unbedingt auch die CD "Kraah".

Besser man hört erstmal ohne Bild einfach der Musik zu. Wenn man ihn dann bei der Arbeit sieht, versteht man zwar was man hört, aber ich finde es trotzdem sehr irritierend. Vielleicht hat ihn jemand im Film Heimatklänge erlebt, ich fand das sehr beeindruckend.



Leider hält er sich extrem bedeckt, was seine Geburtsdaten betrifft. Auch auf Anfrage kam keine Antwort. Schade, schade, aber Genuß ist seine Musik in jedem Fall.

Dienstag, 1. Februar 2011

Winter mit Licht am Horizont

Der Wassermann ist bereits von Sonne und Mars erobert worden ... es beginnt die Zeit der Narren.

Bei den alten Völkern bezeichnet die Wassermannzeit das Ende der Herrschaft des dunklen Wintergottes Samhain. Imbolc wurde gefeiert - das Fest der Weißen Göttin Brigit, die nun bis Mai herrscht. Bei den Christen wurde daraus dann Maria Lichtmess. Ursprünglich wurde das Fest zu Vollmond gefeiert, dieses Jahr findet der Vollmond auf der Löwe-Wassermannachse auf 29° statt, also sehr spät (18.2.2011) .

Gefeiert wird die Wiederkehr des Lichts, Fruchtbarkeitszauber. Die Säfte beginnen langsam wieder zu fließen, erste Frühblüher zeigen sich. Überreste zeigen sich heute im Feiertag der Verliebten (Valentinstag) und in Fasnacht bzw. Karneval, wo die Traditionen von Wintervertreibungen und Fruchtbarkeitsorgien deutlich erkennbar sind.

Hier zum Einklang des Ausklangs eine Kombination von Vivaldis "Winter" und Venedigs Masken.